Tourismusanalyse 2021 - Corona ändert(e) fast alles

Das Jahr 2020 und insbesondere die Tourismusbranche stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. In Deutschland verreisten laut Stiftung für Zukunftsfragen nur 37% der deutschen Bürger für mindestens fünf Tage; im Jahr davor waren es noch 77%. Der Tourismussektor verzeichnet damit den stärksten Einbruch seit den Aufzeichnungen der Reisebilanz im Jahr 1990.

Die Deutsche Tourismusanalyse 2021 gibt Aufschlüsse über wichtige Fragen zu beliebten Urlaubsregionen sowie dem Reiseverhalten der Bundesbürger in Pandemie-Zeiten. Im Rahmen der Analyse befragte die Bat-Stiftung für Zukunftsfragen run 3.000 Personen zu ihrem Reiseverhalten. Zentrale Informationen haben wir Ihnen einmal zusammengefasst.

Weniger Auslandsübernachtungen - mehr Inlandstourismus

Viele ausländische Destinationen lockten im Jahr 2020 mit großen Rabatten - dennoch verzichteten knapp 63% der Befragten komplett auf ihre Urlaubsreise ins Ausland. Umso weniger die Deutschen Ihre Koffer zur Auslandsreise packten, desto beliebter war der Heimaturlaub im Jahr 2020: Fast 56 % der deutschen Verreisten verbrachten ihren Urlaub im Corona-Jahr im Inland. Diese Inzidenz war zuletzt in den 1970er Jahren so hoch. Im Vergleich zum Vorjahr wuchs der Marktanteil an Inlandsreisen im Jahr 2020 damit um 20 %. Die beliebtesten Bundesländer waren Bayern, gefolgt von Niedersachsen und Baden-Württemberg. Auch die tendenziell weniger traditionellen Urlaubs-Bundesländer erlebten einen Anstieg an Inlandsreisen. Sachsen, Nordrhein-Westfalen, und Rheinland-Pfalz beherbergten rund doppelt so viele deutsche Touristen, als 2020 insgesamt in die Türkei reisten. In Hamburg verbrachten genauso viele Urlauber ihre Ferien wie in ganz Frankreich. 

Beliebte Auslandsdestination der Deutschen

Die beliebtesten europäischen Reiseziele bei den Bundesbürgern waren Österreich und Polen. Österreich war nach 50 Jahren wieder das beliebteste europäische Reiseziel bei den deutschen Touristen im vergangenen Jahr. Spanien und Italien folgten auf Platz drei und vier. Trotzdem erlebte Spanien, sowie die Türkei einen großen Rückgang. Anders sah die Situation in Kroatien, Frankreich, und Italien aus. Diese Länder waren nicht so stark von dem Rückgang an Urlaubern betroffen. Der Grund hierfür war, dass die Bürger diese Destinationen mit dem Auto anfahren konnten und es verschiedene Reisewarnungen gab.

Skandinavien, Österreich, Polen, Griechenland und die Benelux-Staaten konnten im Vergleich von vor 10 Jahren ihren Marktanteil an deutschen Reisenden erhöhen, wenn auch auf einem niedrigen Niveau. Warum das so war? In letzteren Urlaubsländern empfanden die Befragten eine geringere Unsicherheit und nannten die kurze Anreisedauer als Hauptgrund der Reise.

Starke Einbußen im Fernreisetourismus

Größere Einbußen hinsichtlich der Urlauberankünfte gab es vor allem im Bereich der Fernreisen. Im Vergleich zu dem Rekordjahr 2019 wählte nur jeder fünfzehnte deutsche Tourist eine Reise außerhalb Europas. Am stärksten betroffen galten Afrika und Amerika. Hier sank der Anteil an deutschen Urlaubern um mehr als 80%. Einen solchen geringen Marktanteil gab es seit den Anfang 1990er Jahren nicht mehr. 

Gibt es Hoffnungen auf einen Tourismus-Boom in 2021? Die Zukunft ist ungewiss. Derzeit steht nicht fest, wann Hotels wieder eröffnen dürfen und Urlauber wieder anreisen können. Trotz der großen Unklarheit planen fast die Hälfte der Deutschen eine feste Urlaubsreise im Jahr 2021

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